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Sie sinken und sinken…. Gedanken zu Tagesgeld, Zinsen und überhaupt

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Aufgrund immer weiter sinkender Tagesgeldzinsen muss man sich wohl wieder die Frage stellen: Taugt Tagesgeld überhaupt noch als Geldanlage?

Rein von den Zahlen muss man diese Frage mittlerweile wohl eher mit Nein beantworten. Die Verzinsung kennt weiterhin nur eine Richtung: nach unten. Es ist mittlerweile nur noch schwer möglich, eine Verzinsung über oder auf Höhe der Inflation zu erhalten. Selbst die Top-Anbieter bewegen sich momentan mit den Zinsen Richtung der 1,50 % hin. Ist nun auch noch der Freistellungsauftrag verbraucht, bleibt hier nach Steuern nur noch eine Verzinsung von knapp 1,125 % über, was schon unter der offiziellen Inflationsrate im März in Höhe von 1,4 % liegt. Betrachtet man nur den Index „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (was uns im Alltag wohl eher trifft als der umstrittene Warenkorb der allgemeinen Inflationsrate) sieht es noch dunkler aus, denn hier lag die Teuerung im März bei 3,2 %.

Auch ist keine Trendwende zu erkennen – der Leitzins verharrt schon seit Mitte 2012 auf dem niedrigen Niveau von 0,75 %, und so langsam (aber sicher) scheinen sich die Anbieter von Tagesgeldkonten diesem anzunähern.

Festgelder sind auch keine wirkliche Alternative, denn auf kurze Laufzeiten (1 bis 3 Jahre) sind auch hier die Zinsen in Gegenden von 1,8 % bis 2,1 %. Das ist zwar mehr als Tagesgeldzinsen, aber auch nur knapp die Inflation. Längere Bindungen schlagen sich nur unwesentlich in den Zinsen nieder, selbst für 10 Jahre bekommt man aktuell nur knapp 3 % geboten, führen aber zu einem Verlust, sollten die Zinsen in den nächsten Jahren wieder anziehen (was eigentlich doch zu erwarten sein sollte).

Bleibt die Frage: Gibt es aktuell eine sichere Alternative, die auch eine gewisse Rendite bietet? Die Antwort muss hier aktuell leider nein lauten.

Wer mehr als mickrige 2 % möchte, kommt um den Weg ins Risiko leider nicht herum. Nur Aktien, Fonds, Anleihen und Co können die Renditechance erhöhen – erhöhen aber leider auch das Risiko. Problem ist auch hier die allgemeine Wirtschaftslage. Die Aktienmärkte sind sehr volatil – was zu erhöhten Gewinn- als auch Verlustchancen führt. Betrachtet man z.B. die DAX-Entwicklung seit Juni 2012 hat er stolze 1500 Punkte zugelegt (ein Plus von 25 %), seit dem 15.03.2013 allerdings auch wieder 500 Punkte (bzw. 6,25 %) verloren – es gibt also schon starke Schwankungen, die bei falschen Einstiegszeitpunkten sowohl Fluch als auch Segen sein können.

Auch Gold ist aktuell nicht mehr der „sichere Hafen“ wie vor einiger Zeit, ein Minus von 16 % in den letzten drei Monaten ist nicht zu unterschätzen.

Was also tun als Anleger? Vorsichtig sein… Wer damit leben kann, dass sein Geld vielleicht langsam weniger wert wird, sollte bei den sicheren Anlageformen bleiben. Alle anderen müssen sich wohl etwas ins Risiko wagen, sollten aber die Entwicklung dann regelmäßig im Auge behalten. Wie früher „kaufen und liegen lassen“ funktioniert bei schwankenden Märkten nämlich nur beschränkt – zumindest sollte man auf kurze Zeiträume gesehen darauf vorbereitet sein, dass das eigene Depot einem mal mit einem dicken roten Minus begrüßt.


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